Bereits an anderer Stelle habe ich geschrieben, dass neben Tauchcomputern die Erfindung und Weiterentwicklung der Tarierjackets für mich eine der größten Errungenschaften im Tauchsport darstellen. Nachvollziehen kann das wohl nur der Taucher, der schon gänzlich ohne Tarierhilfsmittel oder aber mit Hilfe der berüchtigten ‘Klodeckel’ dem Tauchsport gefrönt hat.
Ein Tauchjacket erleichtert das Flaschenhandling beim an- und ablegen der Ausrüstung wesentlich. Das Jacket bildet mit der Pressluftflasche eine kompakte Einheit und integriert zusätzlich noch das erforderliche Tarierblei. Es hat einen ergonomisch günstigen Sitz für den Transport der Flasche und unterstützt den Taucher beim treiben an der Wasseroberfläche; durch zu- oder ablassen von Luft aus dem Jacket hilft es nach Belieben ab- und aufzutauchen oder einen frei schwebenden Zustand bei zu behalten.
Die heute gebräuchlichsten Jacket-Typen sind das ADV-Jacket bei dem die auf dem Rücken liegende Luftblase eine Fortsetzung unter den Armen hat. Diese ermöglicht an der Wasseroberfläche eine stabilere und aufrechte Haltung. Ich selbst habe diesen Jacket-Typ lange Jahre genutzt (Seaquest Quickdraw) und bin erst in den letzten Jahren aus Gewichtsgründen auf die zweitgebräuchlichste Type, ein Wing-Jacket (Aqualung Zuma) umgestiegen.
Im Gegensatz um ADV-Jacket hat ein Wing-Jacket seinen Auftriebskörper ausschließlich auf dem Rücken. Dadurch hat der Taucher mehr Bewegungsfreiheit. Nachteil ist die Position an der Wasseroberfläche bei der keine stabilisierende Unterstützung an der Seite erfolgt. Mir persönlich macht dieses kleine Manko nichts aus, da ich mich bei Wartezeiten an der Oberfläche meist entspannt zurück lehne und damit von der Blase an meinem Rücken getragen werde. Diese Haltung an der Oberfläche wird bei mir noch unterstützt durch die Tatsache, dass ich das wenige Blei, das ich benötige schon immer ausschließlich in Trimmbleitaschen verstaut habe, die nahe an der Flasche positioniert sind. Dadurch kann ich zwar in ‘Notsituationen’ mein Tariergewicht nicht abwerfen (war bei mir in langjähriger Tauchpraxis auch noch nie erforderlich), habe aber zwei zusätzliche Einschubtaschen für Kleinkram zur Verfügung und – was viel bedeutsamer ist – meine Bewegungen unter Wasser werden nicht durch zwei ziemlich weit außen liegende Gewichte beeinflusst.
Den Inflator des Jackets habe ich gegen einen Westenautomaten ausgetauscht (Scubapro Air2). Dieser ersetzt meinen Oktopus und vereinfacht das Automatenhandling wesentlich. Ein solcher Westenautomat hat eine Doppelfunktion. Er dient als vollwertige weitere zweite Stufe des Lungenautomats und ist gleichzeitig der Inflator für das Tarierjacket.
Eine Idee darüber, welche Gewichtsersparnis durch die Auswahl des Tarierjackets selbst bei leichten Typen möglich ist bekommt Ihr in nachfolgender kleinen Übersicht:
Typ | harte Rückentrage | Gewicht gr | |
---|---|---|---|
Seaquest Quickdraw | ADV | x | 2.240 |
Aqualung Zuma | Wing | - | 2.000 |
Oceanic Biolite | Wing | - | 2.490 |
Scubapro Go | ADV | - | 2.600 |
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